Unsere

Positionen

Die linksjugend [‘solid] kämpft für eine soziale und vollkommen demokratische Gesellschaft. Große Teile der derzeitigen Gesellschaft, vor allem die Wirtschaft, unterliegen keinerlei demokratischen Kontrolle. Die Wirtschaft funktioniert im Interesse einiger weniger auf Kosten der Mehrheit, insbesondere auf Kosten der ärmeren Länder des globalen Südens und der natürlichen Lebensgrundlagen. Um das zu überwinden, muss die Wirtschaft grundsätzlich anders organisiert werden:

Es muss demokratisch festgelegt werden, wie und wieviel produziert wird. Arbeiter*innen sollten ihre Unternehmen selbst besitzen und verwalten, anstatt für den Profit anderer zu arbeiten. Auch für die Lösung der Klimakrise muss der Kapitalismus überwunden werden: Eine Wirtschaft, in der die einzelnen Akteure nur auf Wachstum und Profitorientierung aus sind, kann die natürlichen Lebensgrundlagen gar nicht erhalten, da dies den Profit und damit die Wettbewerbsfähigkeit der einzelnen Unternehmen senken würde. Deshalb verstehen wir uns als demokratische Sozialist*innen.
Gleichzeitig basiert unsere Gesellschaft darauf, dass insbesondere Frauen auch heute noch in viel größerem Ausmaß unbezahlte Hausarbeit machen und auch in der Lohnarbeit häufig deutlich weniger verdienen als Männer, die genauso viel arbeiten. Diese Ausbeutung wollen wir beenden, deshalb verstehen wir uns als Feminist*innen.
Ein weiterer Schwerpunkt von uns ist antifaschistische Arbeit. Der weltweite Rechtsruck drückt sich aus durch das Erstarken von Parteien wie der zum Großteil unserer Einschätzung nach klar faschistischen AfD, aber auch durch einen Rechtsruck der Regierungsparteien, den wachsenden Antisemitismus und den Aufstieg des Islamismus.

Europäische Union

Auch im Fall der EU betrachten wir den Nationalismus kritisch. Einfach nationalistische Ideen von einzelnen Ländern auf die politische Institution EU zu übertrag ist keine Lösung. Es gibt keinen Grund zum EU-Patriotismus. Wenn pauschal gesagt wird, die EU ist gut, wird auch gesagt, dass die Politik, die sie betreibt, gut ist. Das heißt konkret: Illegale Pushbacks und Töten von Flüchtlingen an den Außengrenzen, unzureichende Klimapolitik und steigende soziale Ungleichheit. Für die Probleme der Zukunft wird Kooperation über Nationalstaaten hinaus benötigt werden. Hierzu kann die EU ein gutes Mittel sein. Aber: Sie benötigt dringend Reform, um diesen Herausforderungen gewachsen zu sein. Die Institutionen der EU müssen dringend demokratisiert werden, es dürfen nicht alleine Deutschland und Frankreich auf Kosten ärmerer Mitgliedsstaaten die Entscheidungen treffen. In diesem Kontext muss auch die gemeinsame Währung in ihrer jetzigen Form überdacht werden. Die Krisen in Griechenland und anderen EU-Ländern zeigen, dass der Euro vor allem reichen Exportnationen innerhalb der EU zu Gunsten kommt. Die Perspektive auf den Sozialismus darf nicht an den Grenzen der EU aufhören. Denn, wie die Pandemie betont: Es sind internationale Lösungen nötig um moderne Problem zu überwinden.

Feminismus

Ein Schwerpunktthema der Linksjugend [‘solid] Köln ist der Feminismus. Feminismus heißt gegen hierarchische, ungleiche Geschlechterrollen zu kämpfen. Betonen möchten wir, dass der Feminismus für den wir stehen selbstverständlich transsexuelle Menschen einschließt. Des Weiteren möchten wir auch auf die Intersektionalität hinweisen, also die Diskriminierung aufgrund unterschiedlicher Faktoren. Wir befürworten alternative Familienbilder und sind beim Thema Abtreibung ganz klar Pro-Choice und für eine Selbstbestimmung der Schwangeren. Unser Ziel ist die Überwindung von Geschlechterrollen. Für eine Welt ohne Sexismus. Einen besonderen Schwerpunkt haben wir dabei auf die Thematik der Prostitution/Sexwork gesetzt, die oft unter dem Radar der Aufmerksamkeit verläuft:

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Landwirtschaft

Es herrscht der weitverbreitete Irrglaube kleine landwirtschaftliche Betriebe seien automatisch ökologischer oder sozialer als größere, häufig ist jedoch sogar das Gegenteil der Fall. Deswegen befürworten wir demokratische Großbetriebe in Arbeiter:innenhand, da in diesen eine effizientere Produktion möglich ist. Dabei dürfen die Artenvielfalt und die Bodenfruchtbarkeit allerdings nicht gefährdet werden. Es sollte also eine Obergrenze für die Fläche eines einzelnen Feldes geben und die Gestaltung der Landschaft außerdem durch Hecken, Gräben, Brachflächen oder kleine Wälder und Haine in kleinere Gebiete unterteilt werden. Auch bei der Nutzung von Feldern braucht es Abwechslung, um den Boden nicht zu stark zu veröden.

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Wirtschaft demokratisieren

Wir wollen, dass nicht mehr der Markt entscheidet, was wie produziert wird, sondern dass die gesamte Gesellschaft gemeinsam, demokratisch entscheidet. Das heißt, dass jede*r hat eine gleichwertige Stimme unabhängig von Einkommen und Vermögen haben muss. Der Preis soll nicht mehr durch Angebot und Nachfrage bestimmt werden, sondern sich an den real entstehenden Kosten orientieren. Wir wollen geplante Obsoleszenz abschaffen. Produktvielfältigkeit soll gewährleistet sein.

Wie möchten wir eine bessere Welt erreichen?

Für die Überwindung des Kapitalismus haben wir eine Doppelstrategie, bei der wir sowohl Selbstorganisation der Menschen an der Basis als auch politischen Einfluss in den gesellschaftlichen Institutionen erreichen wollen. Dafür sind sowohl in der großen Politik als auch an der Basis konkrete Transformationsprojekte notwendig, um Menschen zu zeigen, dass eine andere Gesellschaft möglich und besser ist.