Heute vor 101 Jahren wurde Rosa Luxemburg ermordet.
Rosa Luxemburg ist bis heute einer der zentralen Bezugspunkte für sozialistische Gruppen wie uns:
Ihr Leben lang setzte sie sich für ein Verständnis von sozialistischer Politik ein, in dem die Abschaffung des Kapitalismus durch die Emanzipation der unterdrückten Massen geschieht. Die sozialistische Demokratie, die sie anstrebte, sollte an die Stelle des Kapitalismus eine Gesellschaft setzen, in der die Mehrheit der Bevölkerung erstmals ihr Schicksal selbst bestimmt.
Der Weg dorthin war für sie ein Prozess, in dem Bildung, Organisierung und Kampf eine Einheit bilden. Ihre Parteikonzeption sah ein dynamisches Parteileben vor, in dem die Basis die entscheidende Rolle spielt und in dem ständig Bildungsarbeit stattfindet.
Eines der entscheidenden Anliegen Luxemburgs war der Kampf gegen das Denken in Nationalstaaten: Bevor sie nach Deutschland kam, gründete sie in dem damals zum Zarenreich gehörenden Polen, aus dem sie stammt, eine sozialistische Partei, die sich explizit vom verbreiteten polnischen Nationalismus abgrenzte und stattdessen die gemeinsamen Interessen des polnischen und des russischen Proletariats betonte. In Deutschland setzte sie diese Politik fort und kämpfte deshalb an vorderster Front gegen die “patriotische” Wende der SPD, die in der Unterstützung des 1. Weltkriegs und letztendlich zum Bündnis der SPD mit rechtsextremen Gruppen zu Beginn der Weimarer Republik führte. Dieses inoffizielle Bündnis wendete sich gegen den maßgeblich von Rosa Luxemburg geführten Spartakusaufstand, der eine rätedemokratische Gesellschaft erreichen wollte. Um den Aufstand zu beenden, wurden Rosa Luxemburg und ihr Genosse Karl Liebknecht vor 100 Jahren von rechtsextremen Freikorps ermordet – vermutlich unter Wissen und aktiver Duldung des sozialdemokratischen Innenministers Noske. Konsequenzen haben die Mörder nicht erfahren.
Heute gedenken wir Rosa Luxemburg und allen anderen, die bei der Niederschlagung des Spartakusaufstands, der Münchener Räterepublik und anderer Versuche, eine demokratische und sozialistische Gesellschaft in Deutschland aufzubauen, gestorben sind.
Rest in Power!