Konsequent gegen Antisemitismus

Beschluss der Mitgliederversammlung vom 16. Oktober 2025


Wir erleben derzeit weltweit einen massiven Anstieg antisemitischer Ideologien und antisemitischer Gewalt. Auch unter Menschen, die sich als fortschrittlich verstehen, werden antisemitische Ansichten langsam verbreiteter. Gleichzeitig ist der Antisemitismusbegriff insbesondere im Kontext des Nahostkonflikts hochumkämpft, da einerseits der israelische Staat den Antisemitismusvorwurf gegen Kritiker:innen instrumentalisiert, andererseits aber auch Teilen der politischen Linken eine Analyse und ein Begriff von Antisemitismus gänzlich fehlt. Während scharfe Kritik am Staat Israel inklusive mancher Formen des Antizionismus keinesfalls pauschal antisemitisch sind, können sich auch in anti-israelischen Positionen antisemitische Narrative und Auffassungen wiederfinden.

Wir verwenden als differenzierten Arbeitsansatz um Antisemitismus im Kontext des Nahostkonflikts zu benennen das Nexus-Dokument: https://nexusproject.us/nexus-resources/nexus-white-paper/ und https://nexusproject.us/nexus-resources/the-nexus-document/

Darüber hinaus schaffen wir Bewusstsein für sekundären Antisemitismus, d.h. von Antisemitismus, der sich durch Verharmlosung und Relativierung des Holocausts oder Schuldabwehr auszeichnet. Vergleiche von Israel mit dem Nationalsozialismus lehnen wir vor diesem Hintergrund scharf ab.

In den nächsten Monaten wollen wir mit Inputs und ggf. einem Diskussionstag diskutieren, wie eine differenzierte linke Strategie gegen Antisemitismus aussehen kann.